C’N’B-Convention: Schnitzel und Kölsch

„Die zweitägige Veranstaltung lädt Experten und Unternehmensgründer, Studenten und engagierte Freelancer, Kreative und Businessprofis ein, um über zukünftige Produktions-, Finanzierungs- und Verwertungsformate, über neue Lebens- und Geschäftsmodelle, Trends und Visionen zu diskutieren.“
(Text: C’n’B-Website)

 

Es war toll, mal wieder in Köln zu sein — nicht nur um Freunde zu treffen. Ich habe interessante Impulse bekommen am Stand der AGD, reingeschaut beim überraschenderweise mäßig besuchten „Survival of the Smartest“-Panel („How to survive with your festival, while competing with hundreds of others?“), ein kühles Kölsch beim VUT und Appetit bekommen auf das Buch von Robert Levine »Free Ride«. Das Buch »Mash-Up — Lob der Kopie« interessiert mich ebenfalls — aber da warte ich lieber noch bis das Suhrkamp-Buch frei verfügbar im Netz kursiert. Denn irgendwie wirkt die Kernbotschaft des Buches schon unaufgeschlagen nicht wirklich authentisch. Aber vielleicht habe ich da auch etwas nicht richtig verstanden – müßte ich also schon mal lesen und dafür auch bezahlen, oder? Ein weiteres Paradoxon – ich lege es zu den anderen …

Interessante, jedoch erstaunlich harmonische Diskussion beim „Urheberrechtsparlament“. Vertreter der unterschiedlichsten Musikinteressen saßen hier an einem Tisch. Ein Jurist der GEMA neben einem CreativeCommons-Verfechter, ein Urheber-Anarchist neben einem Mitgründer einer Alternativ-Verwertungsgesellschaft sowie einem Independentlabel-Querdenker – charmant moderiert von Mercedes Bunz. Ich dachte mir so: „Ok, hier fliegen doch bestimmt gleich die Löcher aus dem Käse … !?“ – Nun ja, hier und da britzelte es vielleicht ein wenig in der Luft – aber im Großen und Ganzen suchen (angeblich) alle das Gespräch und sind zu gemeinsamen Lösungen bereit. Na prima! Das ist ja der Wahnsinn … also hat man alle Probleme fest im Griff? Wohl kaum … und man bemerkt: wir sind in der hohen Politik angekommen, wo rhetorische „Alles-wird-gut“-Hohlphrasen den Alltag bestimmen — schade. Wegen der aktuellen hitzigen Urheberrechtsdebatte habe ich mir mehr Sprengstoff und regeren Meinungsaustausch erhofft.

Erfrischend war da schon eher die Veranstaltung „Radical Thinking – Tun wir noch das Richtige?“. Es gab sehr sympathische Standpunkte über das radikale Denken in der prekären Kreativ-Branche von Katja Kullmann. Das Buch »Echtleben. Warum es heute so kompliziert ist, eine Haltung zu haben“ kommt auf die To-Buy-Liste.

Alles in allem: Es war toll in Köln gewesen zu sein – vor allem, um Freunde zu treffen. Nächstes Jahr gerne wieder … vielleicht gibt es dann ja intensivere Erkenntnisse. Das beste Schnitzel in Köln gibt es übrigens hier: Salon Schmitz

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